Rezension: „Zwischen Uniform und Verlangen“ von Kristina Semler

Semler, Kristina (2024): Zwischen Uniform und Verlangen.

Bewertung: ★★★★✰ ❤❤❤❤❤

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Zusammenfassung

Thomas ist geschieden und Vater von zwei Kindern. Der Polizist ist es gewohnt das Sagen zu haben, stellt in sexueller Hinsicht allerdings fest, dass er die Kontrolle gerne abgibt. Er trifft eine Femdom (weiblicher dominanter Part im BDSM-Kontext) und geht mit ihr zusammen in einen BDSM-Club. Dort trifft er auf den Barkeeper Nicky und fühlt sich direkt zu ihm hingezogen, obwohl er eigentlich hetero ist. Als er eine BDSM-Session von zwei Männern beobachtet, verwirrt es Thomas noch mehr, dass ihm der Anblick offenbar gefallen hat. Nachdem er den Club fluchtartig verlassen hat, trifft er Nicky immer öfter zufällig wieder und kann sich seiner nicht entziehen. Denn Nicky ist ehrlich, vorlaut, mutig, witzig, dominant und hat sein Herz am richtigen Fleck. Doch kann sich Thomas eingestehen, dass er sich zu Nicky hingezogen fühlt? Und was werden Thomas Kollegen bei der Polizei sagen, sollte er sich outen?

Bewertung

Ich bewerte das Buch mit: ★★★★✰

In der Kategorie Sex vergebe ich: ❤❤❤❤❤

Empfehlung

Der Titel ‚Zwischen Uniform und Verlangen‘ ist gut gewählt, denn genau darum geht es. Ein Polizist der devot ist und sich zu Männern hingezogen fühlt, hat es nicht leicht in der männerdominierten Arbeitswelt der Polizei. Es werden Themen wie Diskriminierung und die Schwierigkeiten eines späteren Coming outs authentisch behandelt, dabei kommen auch Leidenschaft und Liebe unter Männern nicht zu kurz. Empfehlenswert!

Begründung (Achtung Spoiler!)

Ich habe mich Hals über Kopf in Nicky verliebt. Der Mann ist ein einziger Traum und ich kann verstehen, wieso Thomas ihm direkt verfallen ist. Mir wäre es wohl auch so ergangen. Nicky nimmt kein Blatt vor den Mund, er weiß was er will und auch wie er es bekommt. Der Mann ist nicht auf den Kopf gefallen und dabei so herrlich vorlaut und direkt, dass es eine Schande gewesen wäre, wenn er mal den Mund gehalten hätte. Die Autorin hat einen Charakter geschaffen, der authentischer nicht hätte sein können. Der Mann hat richtig Tiefe und ist so vielschichtig, dass ich es kaum erwarten konnte, Schicht für Schicht von ihm abzutragen. Allein das beiläufige Tippen mit dem Finger auf seine Lippe, wenn er geküsst werden wollte, war so herzlich, dass es mich dahin schmelzen ließ. Auch fand ich die Verknüpfung von nonverbaler Kommunikation im Kontext vom BDSM sehr authentisch erzählt.

Einen Stern Abzug habe ich wegen der Klischeehaften Anfangsszene mit der albernen Femdom gegeben. Der ganze Rest des Buches, war so ‚echt‘, dass es mich nach dem doch recht schwachen Anfang überrascht hat. Nicky und Thomas haben eine leidenschaftliche und herzliche BDSM-Beziehung, die durch Vertrauen und Nähe getragen wurde und widersprach dem Klischee am Anfang komplett. Nicky war sich seiner Verantwortung zu jeder Zeit bewusst und vernachlässigte auch Aftercare nicht, was wesentlicher Bestandteil einer BDSM-Sezession sein sollte um einen Absturz sowohl des dominanten, als auch devoten Parts zu verhindern. Positiv hervorzuheben ist, dass Nicky und Thomas kein Safeword benötigten, da Nicky auf ein bloßes ‚Nein‘ reagierte. ‚Hör auf‘, ‚Stopp‘ und ‚Nein‘, sind Worte, die in einer BDSM-Sezession nicht immer zu einem Abbruch führen, da für gewöhnlich ein Safeword verwendet wird. Das Nicky aber auf jegliche Signale, verbale und nonverbale, von Thomas reagierte, zeigt, wie reif und verantwortungsbewusst er an das Thema herangegangen ist.

Weiterhin ist positiv hervorzuheben, dass die Autorin Themen, wie Diskriminierung bei der Polizei behandelt hat. Es wurde gut dargestellt, wie Thomas sich in dem Zwiespalt ‚Zwischen Uniform und Verlangen‘ gefühlt und agiert hat.

Ich hoffe auf eine Reihe, da in dem Buch Randfiguren vorgestellt wurden, die meiner Meinung nach einen eigenen Platz für ihre Geschichte verdienen. Nicky Sohn Val zum Beispiel. Der stand seinem Vater in nichts nach und ich habe ihn auch direkt ins Herz geschlossen.

Mal abgesehen von der Anfangsszene ist das Buch absolut empfehlenswert! Greift gerne zu, wenn ich leidenschaftliche Männerliebe genauso sehr liebt, wie ich.

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