Rezension: "Very Bad Kings" von Jane S. Wonda

Wonda, Jane. S. (2021): Very Bad Kings. Vachendorf: Nova MD GmbH.

Bewertung: ★★★★✩ ❤❤❤❤❤

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Zusammenfassung

Jaxon, Sylvian, Reece, Romeo und Zayn. Fünf Könige. Ein Spiel. Mittendrin Amabelle Weaver. Das Mädchen wird über ein Stipendium an der renommierten Kingston-Universität angenommen. Die Universität wird aber von den Rich-Kids kontrolliert - den Königen und Amabelle wird zum Spielball in einem Spiel das sie nicht gewinnen kann. Oder doch?

Bewertung von "Very Bad Kings"

Ich bewerte das Buch mit ★★★★✩ In der Kategorie Sex vergebe ich ❤❤❤❤❤

Empfehlung

Spannend, prickelnd, erregend und herrlich ungerecht - Very Bad Kings ist nichts für zart besaitete Menschen. Keine Zuckerwatte, keine Regenbögen und keine Einhörner. Wer ein Happy End möchte, sollte sich an Disney halten. Very Bad Kings ist genau das wonach es klingt: Böse. Aber auch unglaublich sexy.

Begründung (Achtung Spoiler)

Amabelle Weaver, genannt Mable, möchte dem Trailerpark in dem sie aufgewachsen ist, entkommen und gelangt über ein Stipendium an die Kingston University. Dort gerät sie in das Netz der Kings. Allerdings bleibt sie dort weniger wie eine hilflose Fliege hängen. Vielmehr setzt sie sich selbst in das Netz und wundert sich hinterher, wie sie den Kings in die Falle gehen konnte.

Hier habe ich mich von der Autorin nicht an die Hand genommen gefühlt. Mable wird mehrfach gewarnt. Sie hat Hilfe von Menschen, die ihr Wohlergehen im Sinn haben. Stattdessen wirft Mable jede Hilfe über Bord und mit der Hilfe auch die Menschen, die ihr helfen wollten. Jede Warnung schlägt sie aus und alles aus einem Grund: Weil sie die Kings heiß findet und nicht versteht wieso sie nicht vögeln darf, wen sie will. Sie gibt sich ihren Hormonen hin, ohne Rücksicht auf Verluste oder Konsequenzen. Sicher, jeder möchte gerne das tun, was er will. Trotzdem sollten wir unsere Triebe soweit im Griff haben, dass sie unsere moralischen Werte nicht untergraben.

Aber Mable kennt keine Moral, sie weiß nicht mal was Verhütung ist. Es ist nicht bekannt, ob sie eine Schwangerschaft verhütet, wohl aber das eine Verhütung von Krankheiten nicht in ihrem Sinne ist. Aber damit ist sie leider auch nicht alleine. Die Kings sind kein bisschen besser. An der Kingston University mögen die reichsten Menschen studieren, nicht aber die Klügsten. Mable passt also mit ihrer Dummheit genau an diese Uni, auch wenn das die Kings anders sehen.

Die Autorin hat mit dieser Geschichte leider nicht das ganze Potential ausgeschöpft. Die dumme und unglaublich naive Mable, die keine Werte kennt, soll eine nach wie vor bestehende Klassengesellschaft anprangern und gleichzeitig das Patriarchat stürzen? Das kann doch nur schief gehen. Ich hätte mir eine kluge, starke, feministische Protagonistin gewünscht, die richtig 'Eier' (entschuldigt die Ausdrucksweise) hat. Die Grundidee soziale Gerechtigkeit zu erreichen, ist prima. Aber als Heldin eine Frau wie Mable zu bekommen, ist, als würde man versuchen mit Frodo alleine eine Armee von Orks zu bekämpfen. Hätten wir nicht wenigstens Legolas bekommen können? Sehr schade.

Die Kings... Ja, die Kings sind ein Bündel geballter, heißer, Männlichkeit, bei dem wahrscheinlich das Höschen jeder heterosexuellen Frau feucht geworden wäre. Die Autorin gibt sich extra viel Mühe, jeden dieser Leckerbissen bis ins kleinste Detail zu beschreiben und von jedem die Vorzüge hervorzuheben. Als wäre man am Verhungern und würde die Beschreibung eines All-You-Can-Eat-Buffets lesen. Man kann es sehen, fühlen und förmlich schmecken. Es wäre mir wohl auch schwer gefallen, nicht davon zu kosten. Wenigstens ein winziges kleines bisschen. Und mit 'ein bisschen' meine ich, dass ich mich wahrscheinlich über das ganze Buffet hergemacht hätte. Auch das Dessert hätte ich nicht ausgelassen. Als würde das dicke Kind, den Kuchen bewachen... Insofern sind Mables Beweggründe durchaus nachvollziehbar - dumm und hormongesteuert, aber nachvollziehbar.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Ich kam schnell in die Geschichte rein und habe jede Zeile genossen. Das Spiel ist leider etwas schwerer zu verstehen gewesen, allerdings bin ich auch kein Schachspieler. Dennoch löst Schach bei mir immer eine Faszination aus, besonders wenn es einen metaphorischen Gehalt bekommt. Dadurch war diese Geschichte sehr spannend. Ich habe keine 24 Stunden für das Buch gebraucht. Es war fesselnd und hat mich nicht losgelassen. Selbst in den kurzen Lesepausen, war ich mit den Gedanken bei dem Buch und habe versucht all die Rätsel zu entschlüsseln. Leider ist daraus nichts geworden. Auch am Ende wurde ich nicht für mein Durchhaltevermögen belohnt. Ich wurde auf den zweiten Band vertröstet, den ich mir natürlich sofort besorgt habe. Auch wenn ich nun Mable noch eine Weile ertragen muss, kann ich doch nicht leugnen, dass ich die Grundidee der Geschichte klasse finde. Ich freue mich auf Band Zwei.

Der Sex... Sex ist das falsche Wort. In dem Buch wird nur gefickt. Keine Liebe, keine Nähe, kein Gefühl. Pure Bedürfnisbefriedigung. Ab und an werden aufkommende Gefühle angedeutet, die aber sofort im Keim erstickt werden. Auch probieren sich die Kings als dominante Sexualpartner aus, wirken aber eher wie Frischlinge. Sie sind bestenfalls ein 'Dom in Ausbildung' und verwenden Begriffe wie 'devot', ohne deren Bedeutung wirklich zu kennen. Daher würde ich den Sex als 'ficken auf Augenhöhe' klassifizieren, mit einem ersten Griff in die BDSM-Spielkiste.

Insgesamt ein durch und durch heißes, spannendes Buch voller prickelnder Erotik. Wer Barbies Traumwelt erwartet, wird enttäuscht werden. Weniger Disney und mehr Dismaland. Wer das mag, wird nicht enttäuscht sein. Ich zumindest bin nicht enttäuscht wurden und widme mich nun Band Zwei: "Very Bad Elite", den ich hier natürlich auch rezensieren werde.

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